Unsere pädagogische Arbeitsweise

Kita St. Aloysius, Logo
Kita St. Aloysius, Spielplatz
Kita St. Aloysius, Rote Gruppe

Unser pädagogisches Grundverständnis

Jedes Kind ist uns wichtig.
Wir lernen mit christlicher Grundhaltung: Akzeptanz, Geborgenheit, Liebe, Wertschätzung.
Jeder sieht sich als Lernender – auch die Erwachsenen entdecken, forschen, lernen hinzu und verstehen immer besser.
Wir arbeiten stärkenorientiert und holen die Kinder da ab, wo sie stehen.
Kinder lernen sich selbst kennen, all ihre Fähigkeiten und Kenntnisse.
Wir fördern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Selbstbildungsprozesse des Kindes

Kinder haben einen natürlichen Impuls, ihre Umwelt zu erforschen und darin zu lernen. In allem, was es tut, bildet sich das Kind – und findet dadurch seinen Platz in der Welt.

Jedes Kind hat ein Interesse und das Bedürfnis zu lernen. Daher ist es unsere Aufgabe, die Spiel- und Lernimpulse des Kindes zu unterstützen und die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Stärken und Ressourcen des Kindes

Kinder verfügen von Beginn an über eigene Stärken und Ressourcen. Der Erzieher sollte diese erkennen und fördern. Das bedeutet: Das Kind in seinen Fähigkeiten unterstützen und sein Selbstwert stärken, damit es ein Scheitern nicht als Schwäche, sondern als Herausforderung erleben kann.

Diese bewusst freundliche Umgehungsweise mit Fehlern und Irrtümern ermöglicht dem Kind eine individuelle Weiterentwicklung, die seine Persönlichkeit stabilisiert.

Neugierde und Kreativität des Kindes

Entsprechend unseres Selbstverständnisses als katholische Kindertagesstätte bieten wir wertorientierte Erziehung, Bildung und Betreuung. Wir beziehen den ganzen Menschen ein und geben ihm folglich Hilfen zur Selbstwerdung, Sinnfindung und sozialen Einordnung.

Unsere Gesellschaft der Zukunft braucht Menschen, die selbstbewusst, eigenverantwortlich und flexibel auf Herausforderungen reagieren können. Diese Erkenntnis verpflichtet uns, die Lernbereitschaft und kindliche Neugier wertzuschätzen und zu bewahren. Wir ermutigen die Kinder durch unsere pädagogische Arbeit, handlungsfähig zu werden, d. h.

  • Interessen ausgestalten
  • Meinungen bilden
  • Entscheidungen treffen.

Diesen Prozess regen wir im Kind an, indem wir sein kreatives Denken unterstützen und seinem Wissensdurst einen hohen Stellenwert beimessen. Die Lernbereitschaft des Kindes befähigt es, selbsttätig Lösungen zu finden – in Kooperationen mit anderen. Dies setzt eine gute Bindung- und Beziehungsarbeit voraus, sodass es seine kommunikativen Fähigkeiten intensivieren und erweitern kann.

Situationsorientierter Ansatz

Unser pädagogisches Handeln ist situationsorientiert. D. h. unsere Arbeit orientiert sich an den vielfältigen Alltagserlebnissen der Kinder, an ihren Bedürfnissen und sozialen Bedingungen. Indem wir hauptsächlich die eigenen Erfahrungen der Kinder aufgreifen, können sie diese nutzen, auffangen und gemeinsam mit uns aufarbeiten.

Kinder wollen lernen – was ihre Neugier, ihr Erkundungs- und Forscherdrang beweist. Sie lernen begeistert, schnell und mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Dabei spielt die ganzheitliche Erziehung eine große Rolle. Denn Kinder lernen mit allen Sinnen und können dadurch Wissen aneignen und verinnerlichen.

Was bedeutet „Integrationsgruppe“?

„Es ist normal, verschieden zu sein!“

Kinder mit und ohne Förderbedarf gehen gemeinsam in unsere Kita. Grundlage für die persönliche Datenerhebung des Kindes mit Förderbedarf und dessen Familie ist die Sozialmedizinische Stellungnahme des Gesundheitsamtes.

Die heilpädagogische Fachkraft erstellt und bespricht gemeinsam mit Erzieherinnen und Eltern einen individuellen Förderplan für jedes Kind mit Förderbedarf. Dieser Plan ermöglicht eine gezielte Förderung. Durch auf das Kind abgestimmte Beobachtungsverfahren werden Entwicklungs­schritte kontrolliert, aktualisiert und regelmäßig im Team und mit den Eltern reflektiert.

Statt Kinder in bestehende Strukturen zu integrieren, passen wir die Strukturen lieber an die Kinder an.

Konzeption

Warum haben wir das Konzept erarbeitet?

Kinder sind das Wichtigste in unserer Arbeit. Die Konzeption zu erstellen und sie regelmäßig zu überarbeiten, gewährleistet die Reflexion unserer gegenwärtigen pädagogischen Arbeit in der Einrichtung.

Wir erarbeiten die Konzeption gemeinsam im Team, damit alle Team­mitglieder die Entwicklung eines ganzheitlichen pädagogischen Ansatzes mittragen können.

Derzeit befinden wir uns in der pädagogischen Arbeit im Umbruch. Die Kinder zeigen uns, dass es auch anders gehen kann. Man kann sagen, wir brechen aus. Folgende Fragen haben uns lange beschäftigt, die wir im Team unter professioneller Begleitung bearbeitet und in der Konzeption verankert haben

  • sind unsere Gruppen für die Kinder noch effektiv?
  • Können wir in den Gruppenräumen den individuellen Bedürfnissen der Kinder noch gerecht werden?
  • Nutzen wir die Nebenräume?
  • Können wir auch im Team noch besser ressourcenorientiert arbeiten?

Für die Kinder und das Team gab es auf all den Fragen

nur eine Antwort:

           „das teiloffene Konzept“

 

In vielen kleinen Schritten, d.h.  durchs Ausprobieren, mit vielen Reflektionen mit den großen und kleinen Teams und zahlreichen Dienstrunden führten dazu, dass wir nun sagen können: Ja, es ist für uns als Einrichtung die richtige Entscheidung gewesen.

Das teiloffene Konzept ist vielseitig und stärkt die Entwicklung des Kindes enorm, welches an folgenden Punkten deutlich wird:

Das Kind wird als kompetenter Gestalter seiner Entwicklung wertgeschätzt!

Das teiloffene System basiert auf der Annahme, dass Kinder grundsätzlich spüren, was für sie, ihren Geist, ihren Körper und ihre Entwicklung gut ist, denn sie kommen als kompetente Persönlichkeiten auf die Welt. Erzieher/innen sehen ihre Aufgabe vor allem darin, Kinder dabei zu begleiten, ihr ureigenes individuelles Potenzial zu entfalten.

 

Das heißt in der Praxis: Kinder gehen im teiloffenen System selbstbestimmt und intensiv dem nach, was sie gerade im Spiel erforschen wollen. Erzieher/innen begleiten und unterstützen sie dabei.

Der individuelle Entwicklungsstand des Kindes ist Basis der pädagogischen Arbeit!
Jedes Kind ist in seiner Persönlichkeit, seinen Interessen und seinen Fähigkeiten völlig einzigartig. Es „dort abzuholen, wo es steht“ und dann individuell in seiner Entwicklung zu begleiten ist die große Herausforderung.

Das teiloffene System begegnet dieser Herausforderung auf einzigartige Weise: Aufmerksame Erzieher/innen beobachten das Spiel der Kinder und analysieren es, um ihnen dann weiterführende Impulse in Form von Material, Aktivitäten oder Aktionen anbieten zu können.

 

Das heißt in der Praxis: Es gibt ein sorgfältig ausgewähltes Spielangebot, das enorm vielfältig und anregungsreich ist, sodass Kinder selbst die für sie passenden Anknüpfungspunkte finden können.

Die Bedürfnisse, Interessen und Entwicklungsthemen des Kindes stehen im Mittelpunkt!

Es ist ein veraltetes Bild, dass Kinder von Erwachsenen vorgegeben bekommen sollten, wie und was sie zu lernen haben. Zudem beweist die Hirnforschung, dass Lernen am besten dann gelingt, wenn Menschen mit Neugierde und Begeisterung bei der Sache sind. In unserer Einrichtung werden deshalb die Bedürfnisse, Interessen und Entwicklungsthemen der Kinder aufgegriffen und als Basis für alles genutzt, was in der Einrichtung stattfindet.

 

Das heißt für das Team: Das Fundament bieten die sogenannten Funktionsräume. Dies sind nach unterschiedlichen Themenschwerpunkten eingerichtete Zimmer, die den verschiedenen Interessen, die die Kinder in ihrem Spiel zeigen, eine Plattform bieten: Rollenspiel, Gestalten, Bewegung. Mit unterschiedlichem Material, mit Aktionen und Aktivitäten wird auf die verschiedenen Entwicklungsthemen der Kinder reagiert. Die Bedürfnisse der Kinder stehen im gesamten Alltag im Vordergrund. Denn nur wenn die Bedürfnisse eines Menschen befriedigt sind, kann er sich frei und gesund entwickeln – das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Die zwischenmenschliche Beziehung von Kindern und Erzieherinnen ist so intensiv, wie die Kinder das möchten. Sie können so lange in der Nähe ihrer Bezugsperson sein, wie sie das wollen und brauchen. Die Rolle einer Erzieherin, eines Erziehers die einen Funktionsraum betreut, ist vor allem eine moderierende. Dies lässt viel Nähe und Kontakt zu den einzelnen Kindern zu.

 

Das Kind wird in seiner Eigenwahrnehmung, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit bestärkt!

Wir Erwachsene sorgen meist automatisch und selbstständig dafür, dass es uns gut geht – Kinder benötigen noch Unterstützung auf dem Weg, sich die geeigneten Strategien anzueignen. Sie werden von uns achtsamen begleitet, die genau an den Punkten Hilfe anbieten, wo das jeweilige Kind es braucht.

 

Das heißt in der Praxis: Das Kind wird ermuntert, selbst zu spüren, was es gerade braucht und Verantwortung dafür zu übernehmen: Einen Spielort aufzusuchen, Materialien zu organisieren, einen Konflikt zu klären usw.

Wir helfen ihm dabei mit einem individuellen Maß an Unterstützung. Eigenverantwortliche, selbstbewusste und selbstständige Kinder, die ihre Interessen und Bedürfnisse kennen, äußern und für sich sorgen können, sind die Folge.

Das Kind wird ganzheitlich gefördert – egal in welchem Raum!

Im teiloffenen System gibt es eine wichtige Besonderheit, die Eltern oft nicht klar ist: Auf Basis der kindlichen Interessen findet dort überall ganzheitliches Lernen statt. Und: In jedem einzelnen reflektiert hergerichteten Funktionsraum kann ein Kind ALLES lernen, was es im Leben braucht!

 

Das heißt für unsere Kita: Ein Kind könnte theoretisch 3 Jahre lang jeden Tag permanent im Kreativraum sein und trotzdem seine ganze Persönlichkeit wunderbar weiterentwickeln.

 

Wie das? Durch seine Aktivität im Raum schult es sich selbst in Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Es legt sich seine Arbeitsgeräte zurecht, gestaltet dann etwas… räumt wieder auf. Durch den Umgang mit den verschiedenen Materialien im Raum wird seine Motorik trainiert. Im Umgang mit den Kindern und Erwachsenen, die sich dort aufhalten, bildet es seine sozialen Fähigkeiten weiter. Und bei Unterhaltungen oder der Umsetzung seiner Ideen wird die kognitive Ebene angesprochen. Verschiedene Ebenen im Raum fördern die Grobmotorik und ermöglichen unterschiedliche Körpererfahrungen:

Malen auf dem Boden, Sitzen am Tisch, Stehen am Pult, Kopfüber unter einem Tisch liegen, auf einer schiefen Platte zeichnen. Das Spiel in Bauzimmer, Rollenspiel-, Bewegungsraum oder Außengelände ist genauso vielschichtig gestaltbar, wenn die Raumgestaltung, das Materialangebot und die dortigen Aktivitäten fundiert sind und stetig reflektiert werden!

Das Kind wird mit dem regulären Personalschlüssel intensiver betreut! Jedes Bundesland legt genau fest, wie viele Erzieher/innen in einem Kindergarten zur Betreuung der Kinder eingesetzt werden müssen.

 

Die Aufsicht über 20 Kinder zu haben, welche sich auf Funktionsräume verteilen, die sie sich selbst ausgesucht haben, bietet enorme Vorteile gegenüber dem traditionellen Gruppenkindergarten, in dem 20 Kinder den ganzen Tag in einem einzigen festgelegten Raum spielen müssen.

 

Das heißt für unsere Kita: Im teiloffenen System kann eine Erzieherin/ein Erzieher wunderbar allein die Aufsicht über einen Funktionsraum führen und sich gleichzeitig intensiver um die Kinder kümmern. Warum das so ist, wird im nächsten Punkt deutlich:

Das Kind lebt in sorgfältig vorbereiteter reiz- und stressarmer Umgebung!

Im teiloffenen System suchen sich die Kinder das Spielangebot, das sie gerade wirklich interessiert, die Spielpartner, die sie wirklich wollen und genau die Erzieherin/ den Erzieher, bei der sie gerade sein möchten. Auch die Lautstärke, der ein Kind sich aussetzen möchte, kann es selbst bestimmen: Zum Toben oder für Rollenspiele gibt es spezielle Orte, ebenso für ruhigere Arbeiten wie Malen oder Bauen. Ein breites Materialangebot und viel Platz sorgen für wenig künstliches Konfliktpotenzial.

Das heißt: Das komplette Spielverhalten von Kindern ist anders. Die oben genannten Faktoren führen dazu, dass insgesamt ungestörter, länger, zielgerichteter und konzentrierter gespielt wird – und die Kinder sich so sehr intensiv bilden können. Sie haben weniger Stress im Alltag, sind ausgeglichener und fröhlicher. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Aufsichts- und Fürsorgepflicht im Raum leichter entsprochen werden kann. Die Erzieherin/ der Erzieher kann sich deshalb häufiger der Förderung einzelner Kinder speziell widmen:

  • das Kind und die Eltern können die Bezugsperson(en) selbst auswählen!
    Der Kontakt zu den/m Erzieher/innen nimmt enorm viel Raum im Leben eines Kindergartenkindes ein. Auch hier bietet das teiloffene System entscheidende Vorteile!

Das heißt: Hier gibt es eine Vielzahl von Menschen, aus denen sich ein Kind immer wieder neu diejenigen wählen kann, die es in bestimmten Entwicklungsabschnitten begleiten sollen. Sie stellen Rollenvorbilder und Vertrauenspersonen dar. Auch Eltern haben die Möglichkeit, zwischen all den Personen diejenige auszuwählen, der sie sich in Tür- und Angelgesprächen am ehesten anvertrauen wollen. Dies ist als Ergänzung zu der fest zugeteilten Erzieherin, welche die regulären Entwicklungsgespräche mit den jeweiligen Familien führt, zu sehen!

  • das Kind hat bei Spielpartnern die freie Auswahl!

Nicht nur unter den Erwachsenen kann ein Kind seine Bezugspersonen wählen!

Es hat die Möglichkeit, auch bei den restlichen Kindern diejenigen auszusuchen, mit denen es spielen mag. Dies ist vom jeweiligen Alter oder auch von gemeinsamen Interessen abhängig und kann sich auch verändern.

Das heißt in der Praxis: Die größere Anzahl an möglichen Spielpartnern ist wundervoll für die Kinder, denn sie haben so viel mehr Möglichkeiten, unterschiedliche Menschen kennen zu lernen und genau die Freunde auszuwählen, die zu ihnen passen. Fähige und warmherzige Erzieher/innen helfen natürlich dabei, Freundschaften zu knüpfen, und unterstützen die Kinder in ihren sozialen Interaktionen.

  • die Sichtweisen eines großen Expertenteams steht zur Verfügung!

Im teiloffenen System fühlen sich ALLE Erzieher/innen in der gesamten Einrichtung dafür verantwortlich, ein Kind und seine Familie zu begleiten und zu unterstützen. Um dies zu ermöglichen ist viel Arbeit „hinter den Kulissen“ notwendig: Unser Team ist in der Lage, professionell zusammen zu arbeiten und alle Kollegen sind fortlaufend über die Entwicklung aller Kinder informiert.